Spielregeln bei Konflikten – Wie man als Führungskraft die Hierarchie nutzt

Als Führungskraft die Zusammenarbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu koordinieren heißt auch: Konflikte ansprechen und ein Setting zu deren Bearbeitung schaffen. Denn ungeklärte Konflikte kosten Unternehmen Geld, durch gegenseitige Sabotage, durch innere Kündigung, durch psychischen Stress bis zur Krankheit. 

Führungskräfte vermeiden mitunter das Aufdecken von Konflikten, um sich nicht in die Nesseln zu setzen, aus Angst vor der Reaktion der Mitarbeiter, wegen unklarer Strukturen. Hierarchiespielregeln können der Führungskraft dabei helfen.

Ein Beispiel:

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Gibt es einen Konflikt zwischen Mitarbeiterin A1 und MitarbeiterIn A2, ist ihr gemeinsamer Vorgesetzter, Teamleitung A, in der Verantwortung, den Konflikt entweder selbst zu klären oder eine Klärung in die Wege leiten und delegieren. Auch dann ist er aber zuständig! Gibt es einen Konflikt zwischen MitarbeiterIn A1 und Mitarbeiterin B1, sind deren Teamleitungen gemeinsam für die Konfliktklärung zuständig. Werden diese sich nicht einig, muss die Abteilungsleitung für eine Klärung zwischen den Teamleitungen sorgen, dann kann der Konflikt zwischen A1 und B1 entweder mit oder ohne Abteilungsleitern von den TeamleiterInnen und den beiden im Konflikt liegenden MitarbeiterInnen angegangen werden. Eine Verletzung der Hierarchieregeln wäre es, wenn die Abteilungsleitung sich direkt mit A1 und B1 in die Konfliktklärung begibt.

Hat TeamleiterIn A einen Konflikt mit MitarbeiterIn A1, so können beide sich an die Abteilungsleitung wenden. Deren Aufgabe ist nun, den jeweils dritten zu informieren und ein Gespräch zu dritt herbeizuführen. Gegen Einzelgespräche der Abteilungsleitung mit den Kontrahenten spricht, dass der Konflikt danach in der Regel weiterschwelt und jeder der Beteiligten eine andere Interpretation der Gespräche hat.

Bei Projektgruppen gilt: Der Projektleiter ist der Vorgesetzte in Konflikten, die Hierarchie der Projektgruppe geht vor der sonst geltenden Hierarchie.