Stimme erzeugt Stimmung: Wie das, was Sie sagen, beim Gegenüber ankommt, ist maßgeblich von Ihrer Stimme abhängig. Einer als wohlklingend empfundenen Stimme hören wir gerne zu. Das angenehme Gefühl beim Zuhören hängt mit der Stimmlage, aber auch dem Sprechtempo, der Deutlichkeit der Artikulation und der Sprachmelodie ab. All das lässt sich schon mit kleinen Übungen verbessern – für Ihren ganz persönlichen Sprechausdruck, kraftvoll, authentisch und überzeugend!
Jede Stimme ist geprägt durch genetische Faktoren, durch Erziehung und kulturelles Umfeld – und durch Ihre Stimmung! Ganz deutlich wird das, wenn wir unsicher sind, Lampenfieber haben oder eine unangenehme Mitteilung machen müssen: Der Mund wird trocken, die Stimme wird höher, wirkt flach und gepresst. Ganz anders klingt die Stimme, wenn wir uns freuen, etwas voller Freude erzählen, eine frohe Botschaft überbringen.
Naheliegend, dass Ihr Gegenüber über den Klang Ihrer Stimme eine Vielzahl an (unbewussten) Informationen aufnimmt. So kann derselbe Satz, zum Beispiel „Die Tür steht offen“, allein durch die Stimme zur Aufforderung werden: „Mach die Tür zu“ oder Ärger ausdrücken: „Schon wieder hast du die Tür offen gelassen!“ oder eine freudige Mitteilung sein: „Der Chef hat gerade grünes Licht gegeben für unsere Projektidee!“
Ihre Stimme erzeugt Stimmung
So redet eine Ärztin mit dem Patienten in der Regel anders als der Bauleiter mit den Handwerkern – sie will zunächst Vertrauen aufbauen, er dagegen klare Anweisungen geben, die befolgt werden sollen. Wahlkämpfer lassen mit ihrer Stimme Optimismus entstehen, im Streit lässt man seine Gereiztheit auch in der Stimme hörbar werden.
Wenn Ihre Worte überzeugen sollen, sollten diese entsprechend wohlwollend aufgenommen werden. Ihre Botschaften werden dabei idealerweise von einer ruhigen, souveränen Stimme getragen, über die Sie die Kontrolle behalten. Die gute Nachricht: Ihre Stimme können Sie aktiv trainieren – ganz unabhängig davon, was Sie mitteilen möchten. Das ist nicht einmal schwer; wichtig ist vor allem, dass Sie Ihr Bewusstsein dafür schärfen zu atmen und dass Sie mit Ihrem Atem Schwingungen erzeugen. Denn nichts anderes ist Stimme.
Hier drei einfache Tipps für den Alltag – Massage und Training für die Stimme:
Tipp 1: Körper lockern. Ein Ton entsteht beim Ausatmen, die Stimmbänder werden dabei in Schwingung versetzt. Frei fließender Atem erhöht die Qualität des (Stimm-)Klangs. Das braucht einen entspannten Körper.
Sich zwischendurch recken und räkeln, dabei mit weit offenem Mund Gähnen ist Massage für Ihre Stimme.
Tipp 2: Atmen! Stellen oder setzen Sie sich bequem hin und atmen Sie. Beobachten Sie Ihren Atem und wie er sich im Körper ausbreitet.
Nun legen Sie eine Hand auf Ihren Buch unterhalb des Nabels und atmen Sie entspannt bis in die Hand. Machen Sie nach dem Ausatmen eine kleine Pause. Nach einigen Atemzügen können Sie beim Ausatmen auch ein entspanntes Stöhnen „rauslassen“.
Tipp 3: Kiefern, Zunge und Lippen lockern. Den Kiefer mit beiden Händen massieren, nach unten hängen lassen und mit dem Ausatmen (dabei gerne stöhnen) beidseitig zum Kinn ausstreichen.
Erkunden Sie Ihren Mundraum mit der Zunge, die Zähne, Gaumen, Lippen. Lassen Sie Ihre Lippen in den Backen kreisen, singen Sie dann entspannt lalalalalala hoch und runter.
Legen Sie die Lippen locker aufeinander und blasen Sie hindurch. Ohne Ton hört sich das wie Schnauben an, mit Ton wie ein Motor.
Zum Abschluss noch eine kleine Stimmübung, geht zwischendurch und vor jedem Meeting:
Summen Sie mit locker geschlossenem Mund mmmmmh, die Lippen sollten dabei angenehm vibrieren. Sie bringen die Stimme und ihre Artikulation damit nach vorne, das macht die Stimme brillanter, die Aussprache prägnanter.
Abschließend aus dem Summen heraus MO und MA in angenehmer Tonlage singen. Legen Sie dabei eine Hand auf den Brustkorb: Die Stärke der Vibration zeigt die Stärke ihrer Stimme an.
Ich wünsche viel Freude beim überzeugenden Sprechen!